Zentrum Unterägeri

Erster Rang Studienauftrag
Bauherrschaft: Gemeinde Unterägeri
Planung: 2025-…
Ausführung: 2026-2032
Fläche: 12550 m2
Bausumme: 3.7 Mio. CHF
Die Gemeinde Unterägeri hat mit der Einleitung des Studienauftragsverfahrens zur Zentrumsgestaltung Oberdorf einen vorausschauenden und strategisch bedeutenden Schritt unternommen. Ziel ist es, dem zentralen Bedürfnis nach einer qualitativ hochwertigen, funktionalen und identitätsstiftenden Ortsmitte Rechnung zu tragen. Die ausgewählten Zonen – insbesondere der Alte Turnplatz, die Oberdorfstrasse, das Kerngebiet Oberdorf, der Zugangshof zum Schulareal Acher sowie der Umgebungsbereich der Aegerihalle – bieten durch ihre Lage im historisch gewachsenen Ortskern ein grosses städtebauliches Potenzial für eine neue Mitte mit hoher Aufenthaltsqualität.
Mit einem klar definierten Bearbeitungs- und Betrachtungsperimeter sowie einem durchdachten Verfahren nach SIA-Norm wird das Projekt professionell und transparent abgewickelt. Die formulierten Anforderungen an Ökologie, Nachhaltigkeit, Materialisierung und Inklusion zeigen, dass Unterägeri mit diesem Vorhaben nicht nur auf eine gestalterische, sondern auch auf eine gesellschaftlich relevante Entwicklung abzielt. Die Einbettung in die übergeordnete Ortsplanungsrevision sowie der langfristige Umsetzungshorizont sichern dabei die nötige Planungskohärenz.
Das ausgewählte Projekt mit dem Kennwort kardia konnte im Studienauftrag durch eine hohe gestalterische Qualität, funktionale Eindeutigkeit und einen sensiblen Umgang mit dem historischen Kontext überzeugen. Die Jury würdigte insbesondere die klare Haltung in der Platzgestaltung, die Vielschichtigkeit in der Nutzbarkeit sowie die kluge Verflechtung von Alt und Neu.
Die Entwicklung verfolgt eine mehrschichtige Zielsetzung. Die Transformation des Alten Turnplatzes – heute primär Parkplatz und Veranstaltungsfläche – hin zu einem lebendigen, flexibel nutzbaren und atmosphärischen Zentrumselement, ist dabei ein zentrales Anliegen.
Als erste Etappe wurde jedoch die Alte Landstrasse mit der Vorzone zur Aegerihalle und dem Schulhaus Acher als neue Fussgängerzone weiterentwickelt. Die bisher als trennend empfundene Strassenachse übernimmt nun – durch einladende Treppenanlagen, Aufenthaltsbereiche und Pflanzzonen – eine verbindende Funktion. Sie schafft Raum für das Dorfleben, den Schulalltag und vielfältige Veranstaltungen und bietet damit spürbaren Mehrwert für die gesamte Gemeinde.
Der aus Oberägeri stammende Künstler Albert Merz spielte dabei eine besondere Rolle. Eine besondere gestalterische Note erhielt der Bereich durch den aus Oberägeri stammenden Künstler Albert Merz: Seine im Belag integrierte „Lebenslinie“ bildet ein neues Zentrum und verknüpft die Ägerihalle, die Schulanlage Acher sowie die Pfarrkirche mit dem Friedhof auf sinnstiftende Weise.
Mit der Beauftragung zur Weiterbearbeitung dieses Entwurfs hat Unterägeri einen überzeugenden Grundstein für eine attraktive und zukunftsfähige Zentrumsentwicklung gelegt.




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